Wieso ist es anscheinend die schwerste aller Herausforderungen geworden, mit Emotionen umzugehen?
Und seit wann ist das so?
Wer Emotionen zeigt,
- ist schwach
- ist angreifbar
- kriegt nicht die Position, die er:sie will
- wird von den anderen verlacht
- wird dominiert von denen, die keine zeigen, sondern hart und unerbittlich ihren Weg durch die Grütze der Heulsusen pflügen
- strandet in toxischen Beziehungen
- lässt sich an der Kasse nach hinten schieben
- traut sich nicht den Mund aufzumachen
- wird von den Harten übertönt
- Wird am Ende alleine sein
Und, kommt dir davon was bekannt vor?
Was fällt Dir noch ein?
Welche Ansichten und Überzeugungen kannst Du der Liste noch hinzufügen?
Überleg gern mal kurz für dich, was Dir noch einfällt…
Hast du? Prima.
Dann: stell das alles jetzt mal komplett in Frage.
Was, wenn das gar nicht so sein muss?
Nun stell dir mal vor, du wärest ein Mensch, der all seine
>>> verdrängten, versteckten, verleugneten <<< Gefühle
kennen, akzeptieren und handhaben könnte.
Vielleicht kennst du Menschen, die das können.
Das sind diese Menschen,
- Neben denen du am liebsten den Rest Deiner Zeit sitzen würdest. Einfach so, weil es sich Hammer gut anfühlt. Obwohl die vielleicht gar nichts besonderes tun oder sagen
- Von denen Du Dich weder angegriffen, noch bedroht, noch übertrieben umgarnt fühlst
- Die nicht an dir ziehen
- Die Dir auch nichts überstülpen wollen
- die vielleicht so etwas wie eine freundliche Gelassenheit ausstrahlen.
So Buddha-mäßig.
—–
Tja. Und in einem selber sieht es dann eher aus wie in einer Pappmaché-Stadt.
Alles klebriger fake und wackelig noch dazu.
Du kennst sicher diese verschiedenen Seiten in dir.
Im Job bist du die:der große Herd:in.
Oder beim Sport, im Zusammensein mit Bekannten.
Läuft alles prima. Echt.
Nächstes Jahr gehts nach Australien, Rundreise, Business Class Camper, ja sicher. Muss sein.
Wir planen einen großen Umbau. Und ein Ferienhaus, und ja, stimmt. Ich hab auch abgenommen.
– Diesen inneren an Schizophrenie grenzenden Zustand.
Denn abends sinkst du wieder in dich zusammen und fühlst dich weder groß noch stark noch selbstbewusst.
Das ist so,
weil wir unser Alltagsleben in einem Avatar unserer Selbst verbringen, in der Version, die wir geworden sind aufgrund unserer Erfahrungen.
Man könnte auch sagen in einer fetten Selbstlüge.
Das Programm das man dir aufgespielt hat, die Verletzungen die du erfahren hast, die Menschen die dich umgeben – sie lassen dich so denken, fühlen und handeln wie du es eben tust.
Dein Wunschbild von dir ist vielleicht ein veganer Mix aus Taylor Swift, Christine Lagarde, Jeanne d’Arc und -wie-heisst-sie-doch-gleich- Cameron Diaz.
So würdest du vielleicht gern wirken, und dafür tust du so einiges.
Studium, Karriere, fescher Mann, modernes Haus, Solarzellen über dem Kopf und 4 Yogamatten im Keller. Hochwertige Mode, eventuell hie und da eine Beauty-Op oder auch nicht, und die Falten gehören echt mal wieder mit einer Maske geglättet.
Du gehst morgens aus dem Haus, nachdem du dir die immer selben Gedanken zurechtgedacht hast und in die Version die du draußen bist.
Im Inneren sind unten im Keller eingesperrt die Zweifel, Ängste, Sehnsüchte, Wünsche, Träume, die allesamt nicht in das Konstrukt passen, in das du morgens eintauchst.
Vor nichts haben die meisten mehr Angst als davor dass diese Kellerkinder ausbrachen. Und dann eine Sturmflut losbricht die das gesamte Leben weg reisst.
Mann weg Frau weg Kinder weg Job weg guter Ruf weg ( besonders schlimm – was werden DIE ANDEREN DENKEN! HORROR!)
Der Ausweg:
Gefühle fühlen kann wieder erlernt werden.
Du konntest das mal nämlich aber das war deiner Umwelt vielleicht schon zu viel.
Kinder soll man sehen aber nicht hören.
Sei still, reiß dich zusammen, hör bitte auf zu weinen das macht mich ganz fertig. Klar. Die Eltern könne auch nicht mit ihren Gefühlen umgehen daher überfordern sie die Gefühle der Kinder.
Was wir im Außen sehen macht was mit uns.
Wen du ein schönes Liebespaar im super erotischen Spiel siehst passiert was in dir, eventuell.
Wenn ein Mann direkt neben dir eine Frau anschreit passiert was in dir.
Wenn das Kind ausrastet passiert was in den Eltern.
Die wollen das nicht fühlen was in ihnen berührt wird wenn die Kids ausrasten deswegen tun die alles damit die Kinder sich SCHNELL! beruhigen.
Prinzip klar?
Also. Da wieder hinein wachsen. Vorsichtig aber konsequent und gefürht.
Im eigenen Tempo. Dosiert.
In echten Babyschritten.
Oder in 7-Meilen-Sprüngen.
was für dich passt.
Dafür brauchen wir leider ,meist erstmal eine Begleitung die uns dann konsequent daran hindert, wieder ins Alte zu switchen.
Wenn du das alsKind nicht gelernt hast wie Fühlen geht dann ölernste das eben jetzt.
Dauert. Ist Aufwand.
Aber dafür beginnst du wieder zu dir zu kommen.
So geht Leben.
Deswegen heißen die auch auf Neudeutsch Life-Coaches.
Lebenshilfe brauchen wir alle, ein Leben lang.
Herzlichst,
Miriam